Vor sehr langer Zeit oder zu Beginn der Zeiten waltete der Geist von Nukunonu, der den Namen Hemoana trug. Eines Tages kam der Geist von Fakaofo, der den Namen Fenu trug, und wollte das klare Wasser von Nukunonu nach Fakaofo holen. Da Hemoana große magische Kräfte besaß, wusste sie schon im Voraus, dass Fenu kommen würde, um Nukunonus klares Wasser zu stehlen. Also ging sie hinauf zur Quelle und verwandelte sich in einen Stein, damit Fenu sie nicht erkennen konnte. Fenu erschien und griff sich eine Muschelschale, um das Wasser darin aufzufangen. Als Fenu die Quelle erreichte, spähte sie hierhin und dorthin, um Hemoana zu finden. Natürlich wusste Fenu nur zu gut, dass Hemoana ein starker und schlauer Geist war. Ihre Furcht vor Hemoana war begründet. Fenu stieg in die Quelle hinein, bückte sich, um das klare Wasser in die Muschelschale zu schöpfen und sah sich dabei ständig um. Plötzlich kam Hemoana zum Vorschein. Gerade als Fenu mit dem klaren Wasser in der Muschel wegrennen wollte, nach Fakaofo, stellte sich Hemoana ihr in den Weg und schrie: "Hab ich dich, du hinterlistige Betrügerin!"

Sofort begann eine wilde Verfolgungsjagd, während der das Wasser aus der Muschelschale auf die winzigen Inseln im Süden tropfte. Als Fenu auf Motu Akea ankam, wurde sie schon von Hemoana erwartet. Hemoana holte zum Schlag aus und traf die Muschel in Fenus Hand, so dass wieder Wasser verschüttet wurde. Man sagt, dass Motu Akea deswegen auch eine Quelle bekommen habe. Dann rannte Hemoana blitzschnell nach Fakaofo, raubte dort den Pandanusbaum und pflanzte ihn auf Nukunonu wieder ein. Nun ist Fakaofo also mit dem klaren Wasser aus Nukunonu gesegnet, aber Nukunonu hat seine Quelle trotzdem noch, weil Hemoana die Gabe der Voraussicht besaß. Sie hat mit dem Pandanusbaum auch den Wohlstand nach Nukunonu gebracht.